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Mit dem Rad zum Bäcker

Mit dem Rad zum Bäcker
Fahrrad-Heinis immer dreister: Jetzt wollen sie zum Bäcker!

Die Fahrrad-Fanatiker werden immer dreister. Jetzt wollen sie schon zur Arbeit radeln und sogar zum Bäcker. Brötchen holen, am liebsten „einfach so“, ohne Helm und gelbe Weste. Und ihre Kinder sollen angstfrei zur Schule, aus eigenem Antrieb. Radfahrer sind gefährliche Individualisten, an denen Deutschland noch zugrunde gehen wird. Was tun?

Der SUV als Protestgefährt

Werden Sie aktiv! Kaufen Sie aus Protest einen SUV. Parken Sie damit vor Ihrer Bäckerei. Und vor dem Metzger und vor dem Fitnessstudio. Gründen Sie eine Bürgerinitiative für Parkplätze. Treten Sie in die FDP ein. Setzen Sie ein Zeichen, eine Diesel-Duftmarke. Seien Sie ein guter Mensch, retten Sie Deutschland und die Welt. Und falls Sie mal ein Nachbarskind in der Einfahrt übersehen haben, verweisen Sie auf Ihre hehren, höheren Ziele. Als Autofahrer retten Sie die Welt.

Autofahrer retten die Welt

Ohne Auto gibt es kein Leben. Ohne Volkswagen und BMW kommen die Menschen im Alltag nicht mehr zurecht. Die Autoindustrie ist die tragende Säule. Wenn die einstürzt, bricht alles zusammen. Die Einzelhändler gehen Pleite. Handwerker kommen nicht mehr zum Kunden. Die Häuser stürzen alle ein. Die hüftkranken Omas kommen nicht mehr zum Arzt. Die Bäckereien müssen schließen.

Deutschland: Autoland oder Agrarland

Die Autoindustrie ist Deutschlands Schlüsselindustrie. Entweder Autoland oder Agrarland, dazwischen gibt es nix. Wenn bei Opel und Daimler die Lichter ausgehen, haben wir nur noch Bratwürste und Kuckucksuhren. Was passiert, wenn die Automobilisten und andere Leistungsträger auswandern bzw. ausfahren? Die Zurückgebliebenen klauben sich die Kartoffeln und Karotten aus dem Acker, wie damals in den Hungerjahren, im Steckrübenwinter anno 1916/17. Ohne Autoindustrie? Die Deutschen werden verarmen wie die Niederländer, die Dänen und die Schweizer. Alles wird ganz schlimm.

Weissagung der Porsche-Indianer: Erst wenn die letzte Tanke geschlossen wurde, werdet ihr merken, dass ihr euer Bier dann im Späti holen müsst.

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5 Gedanken zu „Mit dem Rad zum Bäcker

  1. Ich mag deinen Blog einfach, toller Beitrag mal wieder, richtig schönes Sarkasmus, der den Finger auf die Wunde legt 👌🏻. Schlimm was in unserem Land so alles passiert…

    1. Hallo Helge,
      vielen Dank für dein Feedback. Ohne das Schreiben hier und in der Twitter-Fahrradbubble wäre ich schon wahnsinnig geworden. Aber man darf die Hoffnung nie aufgeben, auch wenn einen die Politik und der persönliche Freundeskreis für verrückt erklären. Ob ich verrückt bin, weiß ich nicht. Gnaz sicher verrückt sind die Verhältnisse auf den Straßen…

  2. Schön auf den Punkt. Es frustriert einen schon oft, wenn selbst an einem herrlichen Sonntagmorgen, dein Rad das einzige vor der Bäckerei ist und gleichzeitig der Parkplatz voller Autos. Wenn man anschließend noch das Genöle über die Spritpreise liest, sprengt es einem fast den Kopf weg.

  3. Liebe Radkolumne
    Du bringst mich zum Lachen 😄
    Lachen schadet nicht meiner Gesundheit😄
    Danke😘

    1. Die Brötchen sind hart genug!

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