Veröffentlicht am 6 Kommentare

Verkehrsmittel frei wählen!

Verkehrsmittel
Fahrverbote und Zwang – nein danke! Im liberalen Staat wählen die Bürgerinnen und Bürger ihre Verkehrsmittel selbst aus.

Zu einem freien Staat gehört die freie Wahl des Verkehrsmittels. Ob Fahrrad, Bahn, Auto oder die eigenen Füße – das wollen Bürgerinnen und Bürger selbst entscheiden. Allerdings ist die Verkehrsfläche begrenzt, insbesondere in den Städten. Man kann nur dann gleichzeitig alle Verkehrsmittel beschleunigen, wenn die Wohnhäuser abgerissen werden.

Schildbürger in Essen

Einen Abriss von Wohnhäusern? Sowas planen nur die Schildbürger – oder deren komplett durchgeknallte Nachfahren in Essen, wo ernsthaft ein „Häuserabriss für bessere Luft“ diskutiert wird. Vernünftiger und demokratischer ist ein Kompromiss.

Wahlfreiheit der Verkehrsmittel?

In den deutschen Städten dominiert ein Verkehrsmittel so stark, dass die Wahlfreiheit nur noch in der Theorie besteht, aber nicht in der Realität: Das Auto verschlingt 90 % des Verkehrsraums, die anderen teilen sich den kärglichen Rest.
Die Gehsteige sind so breit wie ein Handtuch und die wenigen holprigen Radwege zugeparkt. Grüne Wellen für Fußgänger und Radfahrer? Fehlanzeige!
Und Busse und Bahnen? Die Busse stecken im Autostau fest, die Bahnen verkehren viel zu selten. Was tun? Die Flächengerechtigkeit herstellen. Ein simpler Ansatz ist die Aufteilung in vier Zonen.

Das Vier-Zonen-Modell

Und so funktioniert das vier Zonen-Modell: Die Distanz zwischen den gegenüberliegenden Hauswänden einer Straße wird abgemessen und in gleiche Teile gesplittet. Bei einer Straßenbreite von 24 Metern heißt das beispielsweise:

  • Sechs Meter für den Bürgersteig – der Raum für Fußgänger.
  • Sechs Meter für den Radweg – der Raum für Radfahrer.
  • Sechs Meter für Busspur oder Bahngleise – der Raum für den ÖPNV.
  • Sechs Meter Autospur – der Raum für Autofahrer.

Kritiker sagen jetzt, dass das Vier-Zonen-Modell Blödsinn ist, weil zum Beispiel Bahngleise an bestimmte Normen gebunden sind und das Modell bei engen Straße an seine Grenzen stößt.
Trotzdem ist die Holzhammer-Methode gerechter als der jetzige Zustand.  Heute ist ja nicht mal an jeder Straße ein Gehsteig vorhanden, geschweige denn ein Radweg.
Für die Wahlfreiheit der Verkehrsmittel braucht es zunächst eine grobe und nachvollziehbare Neuverteilung. Das Vier-Zonen-Modell ist geeignet, weil es die Bürgerinnen und Bürger ebenso leicht nachvollziehen können wie die Verkehrsplaner.

Zur Startseite

6 Gedanken zu „Verkehrsmittel frei wählen!

  1. Die Kfzler werden aber sagen: Wir sind doch mehr, also brauchen wir auch mehr Platz“
    Bei einer Online-Umfrage der Lokalpresse, war daS Ergebnis leider auch, dass eine Mehrheit wohl keine Änderung der Verteilung der PlatzVerhältnisse im Verkehr möchte – leider!

    1. Ja, das ist richtig, die Mehrheit will einfach nur Auto fahren und Auto abstellen, um jeden Preis.
      Der Kampf um die freie Verkehrsmittelwahl ist noch lange nicht gewonnen. Was mir Hoffnung gibt: Autofahrer fühlen sich ausgerechnet da am unwohlsten, wo man ihnen nachgegeben hat, also in den Autostädten Stuttgart und München.
      Die Niederlande gilt hingegen auch unter Autofahrern als ein entspanntes Land.
      Verrückte Welt.
      Meine Meinung: Autofahrer sind wie verwöhnte Vorschüler. Gibt man Innen alles, sind sie unzufrieden.

  2. Die Planung neuer Verkehrswege ist kein einfaches Unterfangen und so viele Interessen müssen berücksichtigt werden. Sichere Rad- und Fußwege sollen ebenso vorhanden sein wie breite Straßen ohne großes Staurisiko. Das Flächengerechtigkeitsmodell klingt ja ideal. Wie die vier gleichberechtigten Zonen tatsächlich in der Praxis realisiert werden.

    1. Hallo Luise,
      das 4-Zonen-Modell ist ein sehr grober Ansatz, der auch nur bei breiten Abständen zwischen Hausfront und Hausfront funktioniert. Aber irgendwie muss man ja mal diesen autofixierten Ansatz aufbrechen, der da lautet:
      – So viele Fahrspuren wie möglich.
      – So viele Auto-Parkplätze wie möglich.
      – Der kümmerliche Rest wird ein handtuchbreiter Bürgersteig mit dem Zusatz „Fahrrad frei“, was wieder Konflikte zwischen Fußgängern und Radlern schürt.
      – Auf den Bürgersteig kommt noch eine Linie, damit die Autos halb darauf parken können. Die breiten SUVs und Pickups parken dann auch jenseits der Linien.
      – An Straßenbahnen wird überhaupt nicht gedacht.
      Das kann es ja nicht sein…

    2. Ich würde das Staurisiko eher erhöhen wollen. Es scheint ja so zu sein dass nur wer mehr im Stau steht vielleicht auch mal drüber nachdenkt ÖPNV zu nutzen.

      1. Ein Bahn, die am Stau vorbei zieht, wirkt wunder, auch im Fernverkehr. Das funktioniert sehr schön auf der Strecke Nürnberg-München.. zwischen Nürnberg und Ingolstadt fährt der ICE mit 300 km/h direkt neben der Autobahn.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert