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SUVs brauchen Filter

SUV-Filter
Schadzeugfilter schützen Bürgerinnen und Bürger vor der Bedrohung durch SUVs und Pickups.

Neulich beim Abschlussball durfte ich an unserem Tisch ein kleines Gespräch aufschnappen. Da fragte eine elegant gekleidete Dame in die Runde: „Wie seid ihr da?“ Die Antwort eines Herren am Tisch: „Wir sind nicht mit unserem SUV da, sondern dem kleinen Auto, weil das Parkhaus so eng ist.“ Mein Gedanke: Wenn enge Parkhäuser die SUVs so wirkungsvoll ausfiltern, warum nicht dieses Prinzip auf die ganze Stadt übertragen?

SUV – Fahrzeug oder Schadzeug?

Sie sind zu groß, zu schwer und zu durstig. Ihre Motorhauben befinden sich auf Kinderkopfhöhe. Wegen der überbreiten Karosserie stehen sie mit den Reifen auf Geh- und Radwegen.
SUVs tanzen allen anderen auf der Nase herum. SUVs sind eine blechgewordene Kampfansage an das friedliche Zusammenleben in den Städten. SUVs sind Schadzeuge, keine Fahrzeuge. Die Kleinpanzer müssen raus aus der Stadt. Aber wie? Mit physischen Barrieren.

Barrieren gegen Fahrzeugterror

Barrieren gegen Bedroher. Betonsperren wehren Fahrzeugterror ab.

Vorhanden sind die Anti-Terror-Steine in den Städten ohnehin. Warum also nicht zur SUV-Abwehr an der Stadtgrenze einsetzen? Das Prinzip: Die Steine werden so platziert, dass nur noch 2 Meter Platz zum Durchfahren bleibt. Für einen VW Golf genügt das. Was zu breit ist, muss wieder umkehren.
Was man zusätzlich braucht, sind bemannte Fahrzeugschleusen neben den SUV-Filtern, damit Busse, Rettungsfahrzeuge und Lieferwagen passieren können.

Einen sehr eigenwilligen Ansatz im Umgang mit den Kleinpanzern verfolgt der ADAC. Die Autolobby möchte nämlich die Parkhäuser dazu verpflichten, die Stellplätze zu verbreitern. Die bisherige Norm liegt bei 2,30 Meter, der ADAC fordert 2,50 Meter. Aber was wäre die Konsequenz für die Abschlussbälle? Wenn jedes Tanzpaar mit dem SUV zum Ball fährt, reichen die Parkhäuser nicht mehr aus. Soll etwa die Tanzfläche verkleinert werden, damit die Karossen noch mehr Platz haben?

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2 Gedanken zu „SUVs brauchen Filter

  1. Die Lösung wird sich leider keiner trauen. Aber fünf Anmerkungen:

    1) In anderen Ländern sieht man häufig versenkbare Poller, die von berechtigten Fahrzeugen per Chipkarte bedient werden können. Das würde Bussen, aber auch dem Lieferverkehr ermöglichen in bestimmte Straßen zu fahren, dem dicken SUV aber nicht ohne dass man eine teure bemannte Station benötigt.

    2) Bei dem üblichen Verkehr auf den Einfallsstraßen ist das wohl nicht praktikabel, man kann damit aber das Stadtzentrum freihalten.

    3) Das ganze funktioniert in diversen Vorstadtsiedlungen durch die Geschwindigkeitsdrempel schon sehr gut gegen tiefergelegte Protzkarren. Wer meint seine Protzerkarre richtig tief legen zu müssen, setzt dann auf oder kann abends nicht zu Mutti nach Hause.

    4) Die Autohersteller würden dann sehr schnell genau passende Autos zu bauen ohne dass das Grundproblem gelöst wäre.

    5) Und wenn man nicht gleich kostspielig mit Milliardenaufwand die ganze Gegend zubetonieren will: Man kann auch einfach per Regulierung festlegen, dass nur Autos mit einer bestimmten Größe zugelassen werden dürfen. Oder man errichtet wie bei den Umweltzonen per Plakettenregelung eine Breiten- oder Größenbeschränkung – dann bekommt der Straßenpanzer die rote Plakette und ein Strafmandat, wenn er in der Innenstadt fährt. Oder man beschränkt die Führerscheinklasse B auf Fahrzeuge mit 2m Breite. Möglichkeiten gibt es genug.

    1. Das Hauptproblem: Der SUV-Bann ist politisch nicht gewollt, ansonsten würden diese Feld- und Wiesenfahrzeuge ja gar nicht in Massen produziert und verkauft ….

      Ich hab noch einen Punkt Nr. 6:

      Wer einen SUV kaufen möchte, muss den Besitz eines Ackergrundstücks nachweisen. Dort kann er mit dem Ding dann so viel herumkurven, wie er möchte. Oder einen Pflug anmontieren und irgendwas umgraben und aussäen.

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