Folge 15 der goßen Ausredenserie. Heute geht es um besonders dreiste Hobbyisten: Fahrradfanatiker. Die glauben tatsächlich, ihre stählernen Steckenpferde auf öffentlichen Straßen reiten zu müssen. Wenn das Schule macht, haben wir morgen die Minigolfer auf den Magistralen und die Briefmarkensammler in den Tiefgaragen. Und übermorgen? Da wollen Kinder auf unseren schönen Parkplätzen Drachen steigen lassen. Hallo geht`s noch?
Radfahren als Hobby und im Urlaub
Hobbys sind wunderbar, zum Beispiel Skifahren und Wingsuitfliegen. Aber im Alltag? Da wollen nur Verrückte mit dem Ski zur Schule oder dem Wingsuit ins Büro. Oder gar mit dem Rad zum Bäcker. Im Alltag ist Radfahren bei uns klimatisch, genetisch, fiskalisch und hygienisch zu belastend. Wer sich Radfahren als Hobby ausgesucht hat, findet zwei bessere Orte: Das Fitnessstudio und Holland.
Statt Verbote: Rund um den Rasthof radeln
Verbote sind allerdings der falsche Ansatz, besser ist die gegenseitige Rücksichtnahme. Eine Enquete-Kommission unter der Leitung von Verkehrsminister Dr. Wissing (FDP) präsentiert dem Fahrradclub ADFC deshalb zum 1.4.2024 nun folgendes Konzept: An 100 deutschen Autobahnen werden Rund-um-den-Rasthof-Radwege gefördert. Dabei ist an alle und alles gedacht, niemand soll ausgegrenzt werden. Wer sein Fahrrad nicht selbst mit dem Auto zum Rasthof bringen will oder kann, findet Fahrrad-Verleihstationen direkt neben den Toilettenhäuschen.
Auto und Fahrrad nicht gegeneinander ausspielen
Bei der Vorstellung des Konzepts sagte Dr. Wissing: „Wir dürfen die Verkehrsträger nicht gegeneinander ausspielen. Die Zukunft liegt in der Multi-Modalität, der vernünftigen Verzahnung“. Der Dreiklang der Zukunft heißt: Mit dem Auto zur Raststätte, mit dem Rad um die Raststätte, mit dem Auto zurück. PS: Das Mietrad kann über ein Faxgerät gebucht werden. So kommt auch Deutschlands Digitalisierung schneller voran.
Nur Hobby im Ausreden-Check
Skill-Faktor: 9 von 10 Punkten. Je mehr Leute das Radfahren als reines Hobby ansehen, desto schneller ist die Alltags-Untauglichkeit nachgewiesen. Powersatz für Verkehrswende-Gegner: „Für unsere Fahrräder brauchen wir ein größeres Auto“.