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Ausrede 22: Alle bei Rot!

Ausrede 22: Alle bei Rot
Alle bei Rot. Ausrede 22.

Alle! Alle Radfahrer fahren immer bei Rot. Alle vom Kind bis zum Greis. Alle vom Pendler bis zum Sportler. Alle sind die schlimmsten Verkehrsteilnehmer und alle gehören von den Straßen verbannt. Überall, wo sich Radfahrer breit machen, brauchen wir keine Ampeln mehr aufstellen. Das wäre ein herber Verlust für unsere Städte und Dörfer!

Ampelmann vom Aussterben bedroht

Wer kennt noch dieses schöne Lied: „Aaaampelmann, du zeigts mir immer an, ob ich stehen oder gehen kann“? Wer hat den Ampelmann noch so lieb, wie einst die Lassie Singers sangen? (R.I.P. Almut Klotz). Die Radfahrer zweimal nicht. Erstens nicht, weil sie alle bei Rot fahren, zweitens nicht, weil Ampeln ihre Existenz dem Auto verdanken. In autofreien Straßen braucht es keine Ampeln. Na gut, Ausnahmen bestätigen die Regel, ein paar Straßenbahnampeln sind schon notwendig. Aber die fallen kaum ins Gewicht, weil Straßenbahnen nicht im Sekundentakt fahren. Straßenbahnampeln sind gute Ampeln und nie so geschaltet, dass abbiegende Straßenbahnen und Fußgänger gleichzeitig grün haben.

100 Jahre deutsche Ampel: Lichtzeichenkultur ist Leitkultur

Völker, hört die Signale: Geht es den Ampeln gut, geht es dem Land gut. Lichtzeichenkultur ist Leitkultur. Rettet die Ampeln vor dem Aussterben! Baut Lichtzeichen und haltet euch alle daran! By the way: Die erste Verkehrsampel Deutschlands ging am 15. Dezember 1924 am Potsdamer Platz in Berlin in Betrieb. Heute ist sie nur noch Dekoration. Was Berlin gut tun würde,: weitere Dekorationsampeln. Das wäre ein feiner Zug für das 100-jährige Ampeljubiläum. Bei Dekorationsampeln ist dann auch das Rotfahren kein Problem.

Immer bei Rot im Ausreden-Check

Skill-Faktor: 7 von 10 Punkten. Alle Radfahrer fahren immer bei Rot, alle anderen nie. Stimmt das? Na klar, denn wurde jemals behauptet, dass alle Autofahrer immer bei Rot fahren? Oder alle Fußgänger bei Rot laufen? Nein, also haben wir den Beweis. Powersatz: „Alle? Alle!“

4 Gedanken zu „Ausrede 22: Alle bei Rot!

  1. Tatsächlich gehe ich sehr viel häufiger als Fussgänger bei Rot. Bzw ich umgehe die Befolgung der roten Lichtsignalanzeige indem ich einige hundert Meter abseits der LSA die Straße überquere. Mit dem Fahrrad fahre ich auch schon mal an total vereinsamten LSA ohne nennenswertes Verkehrsaufkommen bei Rot. Am häufigsten noch im Modus, dass ich die Existenz des grünen Rechtsabbiegerpfeil als sinnvolles Zeichen, was nur vergessen wurde, annehme. Beliebtes „Verfahren“ auch: ich biege rechts ab, dann fällt mir ein, dass ich anders fahren muss, wende und biege nochmal rechts ab. Niemals bewusst oder absichtlich fahre ich bei Rot, wenn ich mit dem Auto oder Motorrad unterwegs bin.

    1. An manchen Ampeln mache ab und zu „Turnübungen“. Vom Rad absteigen. Auf dem Gehweg schieben, zurück auf den Radweg und dann wieder fahren. Ist zwar bekloppt, aber legal.

  2. Jetzt treten die Radfahrer mal ein Stück zurück und schauen sich und ihr Rad und dann sich mal an. Dann schätzen sie mal das Gewicht von Rad und Körper. Jetzt überlegen alle mal kurz mit welcher Geschwindigkeit man mit dem Rad unterwegs ist.

    Dann stellen wir uns noch eine Wand vor. Muss ja nicht aus Beton sein. Kann ja auch aus Holz sein. Jetzt mal die Augen zu und vor dem Inneren Auge mit den Rad gegen die Mauer fahren.

    Flockiges Aufstellen ist da nicht mehr. Überleben vielleicht, wenn man gesund und fit ist.

    Gleiches wird mit Fußgänger passieren. Tod und Verletzungen.

    Also wieso glauben einige alle Ernstes Ampeln wären überflüssig und nur was für Autos?

    1. Um es klar zu sagen: Radfahrerinnen und Radfahrer, fahrt nicht bei Rot!
      Worauf ich aber Wert lege: Ampeln sind Auto-Infrastruktur, siehe Berlin Friedrichstraße. Die Berliner Friedrichstraße war von August 2020 bis Juli 2023 im Abschnitt zwischen Leipziger Straße und Französischer Straße eine autofreie Zone. Innerhalb dieser autofreien Zone wurden die Ampeln abgeschaltet, seit Juli 2023 sind sie wieder in Betrieb. Unfälle gab es in der autofreien Phase keine.
      Zum Fußverkehr: An innerstädtischen Autorennbahnen gibt es Ampeln, an die mit erhöhter Geschwindigkeit herangefahren wird, um dann kurz vorher zu bremsen. Wrr hier bei Grün geht, fühlt sich nicht gerade sicher.

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