Größtes Problem der Unfallverhütung: fehlende Nummernschilder bei Fußgängern und Radfahrern. Nach Prognosen des ADAC wird die zum 1.4. beschlossene Einführung der Nummernpflicht nach Schweizer Vorbild (1890-2011) die Zahl der Unfälle auf deutschen Straßen halbieren. Die Radkolumne hat Nummern und Gebühren unter die Lupe genommen. Teil 21 der großen Verkehrswende-Serie.
Nummern und Gebühren
Nummer | Gebühr Fußgänger | Gebühr Radfahrer |
---|---|---|
Standard | 29 € pro Jahr | 49 € pro Fahrrad |
Überführung | 19 € ab Schuhladen | 29 € ab Fahrradhändler |
Wunschkennzeichen | Aufschlag 6,40 € | Aufschlag 12,80 € |
Antrag bei der Schilda-Zulassungsstelle
Die Zuteilung von Kennzeichen obliegt der örtlichen Zulassungsstelle. In Anbetracht der hohen Auslastung der Prägeanstalten und den unterbesetzten Verwaltungsstellen ist mit einer Vorlaufzeit von 180 Tagen zu rechnen. Eine Wartezeitverkürzung durch Kennzeichen-Anforderung per FAX ist in Planung.
Ohne Kennzeichen wird es teuer
Mit 300 € Bußgeld und vier Wochen Schuh- bzw Radverbot wird es teuer für alle, die sich ab 1.4. ohne Kennzeichen auf Schusters Rappen oder Drahtesel erwischen lassen. Was tun? Wir haben bei Verkehrsminister Dr. Wissing nachgefragt. Seine Antwort: „Fußgängern und Radfahrern wird empfohlen, ihre Wegstrecken bis zum Erhalt eines eigenen Kennzeichens in einem mit Kennzeichen versehenen Auto zurückzulegen“. Vielen Dank!
Sind die Bußgelder zu hoch?
Nein, denn die Wirksamkeit von Nummernschildern ist erwiesen. Wurde jemals ein beschildertes Fahrzeug auf einem Gehsteig, einem Radweg oder an einer Ecke geparkt? Wo Nummernschilder das Straßenbild prägen, breitet sich Harmonie aus. Nun ist es endlich an der Zeit, den bisher steuerfreien Fuß- und Radverkehr an dieser Harmonie teilhaben zu lassen.
Nummernschilder im Ausreden-Check
Skill-Faktor: 5 von 10 Punkten. Gesundheits-Checks für Autofahrer haben kaum messbare Effekte, Nummernschilder für Fußgänger und Radfahrer schon. Powersatz: „Schilder lösen Probleme.“
Wenn dann Schilda da sind …
Verkehrsminister Dr. Wissing hat ja strukturelle Probleme bei der Versorgung mit Schildern angemahnt. Aber für Fuß- und Fahrradkennzeichen wird vermutlich bei der deutschen Autoindustrie zusätzliche Produktionskapazität aufgebaut.
Mit dem Reycyling von Tempo-30-Schildern in Berlin ist wieder Rohmaterial vorhanden!