Was bitte sind Lachsradler? Lachse sind dafür bekannt, dass sie gegen den Strom schwimmen. Manche Radler tun das auch. Sie fahren auf der falschen Seite. Lachsradler sind Geisterfahrer auf Pedalen – gezüchtet von den Verkehrsplanern.
Lachsradler – das Verbreitungsgebiet
In Feld und Flur ist der Lachsradler selten anzutreffen, denn das Habitat dieser entgegenkommenden Spezies befindet sich im urbanen Terrain. Der Lachsradler bevorzugt die Radwege und Radstreifen am Rande von Einfallstraßen und Verkehrsknoten. Ein Tipp für alle, die selbst einmal einem Lachsradler begegnen möchten: Wo die Straßen breit sind, macht sich auch der Lachsradler breit.
Lachsradler – die Aufzucht
Wo fühlen sich die Lachsradlerin und der Lachsradler besonders wohl? Wo paaren Sie sich? Wo gelingt die Hege der Jungen am besten?
Überall dort, wo auf Überwege verzichtet wird. Günstig zur Pflege sind aber auch Bettelampeln mit einer besonders langen Rotphase. Äußerst robuste Lachsradler gedeihen im Umfeld von schnell befahrenen Straßen mit hoher LKW-Dichte. Wichtige Gestaltungselemente bei der Anlage eines Lachsradler-Biotops sind Zäune, die den Wechsel von der einen auf die andere Straßenseite verhindern.
Der norddeutsche Lachsradler
Der norddeutsche Lachsradler ist das Ergebnis einer sehr intensiven Zucht, Schwerpunkte sind hierbei die Städte Kiel und Lübeck. Dort wurden nämlich besonders viele schmale und benutzungspflichtige Hochbord-Radwege angelegt. Die Hansestädte sparten sich zusätzliche Querungen und der Radler lernte: Jeder Radweg ist in zwei Richtungen befahrbar, auch ein Einrichtungsradweg. Die Radkolumne gratuliert den Stadtplanern zu diesem Erfolg und bedankt sich bei Twitter-User Jonas für den wertvollen Hinweis!
Lachsradler – vom Aussterben bedroht
Die Rote Liste bedrohter Lebewesen wächst. Experinnen und Experten schätzen, dass pro Tag zwischen 50 und 150 Arten von unserem Planeten verschwinden. Und das, obwohl sich Hilfsorganisationen sehr intensiv um den Erhalt der Biodiversität bemühen.
Die Lachsradler retten
Hoffnung für die Rettung der Lachsradler verspricht ein vom ADAC angeführtes Aktionsbündnis. Die engagierten Aktivistinnen und Aktivisten setzen sich nachhaltig dafür ein, urbane Schnellstraßen zu erhalten und damit das Habitat der Lachsradler dauerhaft zu sichern. Denn das Leben der Lachsradler ist vielfach bedroht:
- Mit jeder Tempo-30-Zone verliert der Lachsradler an Lebensraum.
- An Straßen, die sich leicht überqueren lassen, vermehrt sich der Lachsradler kaum noch.
- Auf Radschnellwegen ist der Lachsradler so gut wie ausgestorben.
Sehr schön: Wenn Du mit einem Liegetrike (80cm + Spiegel) auf einem Kölner Handtuch (Radweg, kapp 1,2m) unterwegs bist und dir der Lachsradler entgegenkommt. Unter Mittelfinger plus A*ch kommst Du da nicht raus, obwohl der das Problem ist.
Blöd, wenn dann auf einer Seite Abgrund zur Fahrbahn und auf der anderen Seite Parkstreifen ist und man eben nicht ausweichen kann.
Tja, Radweg mit 1,2 m Breite und Dooringzone sind dann 0,2 m nutzbare Breite…