Die Radkolumne hat sich die Freiheit genommen, das liberale Fahrradmanifest zu entwerfen. Also denn, liebe Liberale, befreit euch aus dem alten SUV-Muff. Streift die ideologischen Fesseln der autogerechten Stadt ab. Setzt euch mit der Zukunft auseinander.
Liberales Fahrradmanifest
Dieses Manifest ist eine liberale verkehrspolitische Standortbestimmung. Drei Fragen standen bei der Ausarbeitung im Mittelpunkt:
- Wie kann der wachsende Verkehr am besten bewältigt werden?
- Welche Verkehrspolitik gewährt dem einzelnen Menschen die größte Freiheit?
- Wie lässt sich die Wertschöpfung für KMU (kleine und mittlere Unternehmen in Gang setzen und steigern?
Das Ziel: Sichere und bezahlbare Mobilität für alle Bürgerinnen und Bürger.
Das Mittel: Stärkung des Radverkehrs.
1. Fahrrad ist Freiheit
Fahrradverkehr ist Individualverkehr. Fahrradverkehr fließt unabhängig von Fahrplänen, Ölpreisen, Krisen und Streiks. Die Eintrittsschwelle in den Radverkehr ist niedrig. Ein Mensch auf einem Fahrrad ist ein freier Mensch.
2. Fahrrad ist Verantwortung
Freiheit braucht Verantwortung. Wer ein Auto fährt, gibt viel Verantwortung ab: an Versicherungen, TÜV, Polizei und die Verkehrsüberwachung. Im Radverkehr gilt dagegen das Prinzip der persönlichen Verantwortung. Die Bürgerinnen und Bürger haften selbst für ihre Fahrweise. Im liberalen Staat fahren die Kinder ohne Begleitung auf sicheren Radwegen zur Schule. Schon in jungen Jahren werden sie selbstbewusst und eigenständig.
3. Fahrrad ist Bürokratieabbau
Die Bürokratie ist eine Gefahr für die Demokratie. Eine ausufernde Bürokratie erstickt jede Eigeninitiative, lähmt die Wirtschaftkreisläufe und bedroht damit die Fundamente unseres Staates. Wir Liberale platzieren uns deutlich gegen kleinkarierte Bürokraten, die das simple Radfahren durch Kennzeichen- oder Helmpflicht verkomplizieren möchten. Wir Liberale sprechen uns deutlich gegen die Überregulierung des Radverkehrs aus.
4. Fahrrad ist Mittelstand
Die Demokratie gedeiht nicht in Massenbetrieben und Massengesellschaft, sondern in überschaubaren wirtschaftlichen Einheiten. Ein gesunder Mittelstand ist das beste Vorbeugung gegen Wirtschafts- und Finanzkrisen. Die Fahrradbranche beherbergt zahlreiche inhabergeführte Unternehmen – von der kleinen Hinterhofwerkstatt bis zum international erfolgreichen Getriebeentwickler. Die Fahrradfirmen bieten eine Vielfalt an Jobs für Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten. In der Fahrradbranche haben alle Platz – der Monteur, der Mechatroniker und die Ingenieurin.
5. Fahrrad ist Problemlösung
Der urbane Raum ist begrenzt. Mehr Autostraßen und Autoparkplätze produzieren nach einer kurzen Entlastungsphase neue Staus. Der Ausbau von innerstädtischen Schnellstraßen und Autobahnen hat sich als Irrtum erwiesen. Die autozentrierte Verkehrpolitik ist das Problem, das Fahrrad ist die Lösung. Unsere Städte benötigen dringend komfortable Fahrradschnellwege und gut ausgestattete Fahrradstationen.
6. Fahrrad ist Schuldenfreiheit
Bund, Länder und Kommunen sitzen auf hohen Schuldenbergen. Der Bau von Stadtautobahnen, Anschlussstellen und Zubringern verschlingt wertvolle Flächen. Der Unterhalt strapaziert die Kassen. Fahrradverkehr ist billiger zu haben. Das Fahrrad schlägt das Auto im Kosten-Nutzen-Verhältnis.
7. Fahrrad ist Sicherheit
Der Autoverkehr fordert einen hohen Blutzoll. Je höher der Radverkehrsanteil, desto geringer die Zahl der schweren und tödlichen Unfälle. Der Radverkehr erhöht die innere Sicherheit. Ohne polizeiliche Mittel.
Verabschiedung: Das liberale Manifest wurde nicht von der FDP erstellt, sondern von der Radkolumne. In der Hoffnung, dass sich die FDP eines Tages auf ein liberales Urgestein zurückbesinnt: Dem Schwaben Heinrich Freiherr von Lersner – einem verdienten Nachfahren des Ritters Götz von Berlichingen. Der Querdenker Lersner forderte nämlich bereits in den 80er- Jahren eine Abkehr vom Fetisch Auto.
Wenn sowas von der FDP käme wäre sie sogar für mich wählbar. wow!
Naja, man soll die Hoffnung nie aufgeben.
Aber bisher hielt sich die Anerkennung von der FDP in Grenzen … höflich ausgedrückt. 😉
Hiermit sei ein bisschen Anerkennung aus der FDP übermittelt 🙂
Vielen Dank,
das hört man gerne, so als FDP-Ghostwriter ohne Mandat 😉