Die Critical Mass ist eine Aktionsform, bei der sich viele Radfahrerinnen und Radfahrer zu einer Gruppe zusammenschließen. Der Dreh an der Sache: Ein sogenannter Verband, sofern er für andere Verkehrsteilnehmer gut erkennbar ist, genießt besondere Rechte. Die Beteiligten dürfen während der Fahrt auch mit dem Nebenmann und der Nebenfrau plaudern. Die Straßenverkehrsordung sagt nämlich:
Mehr als 15 Rad Fahrende dürfen einen geschlossenen Verband bilden. Dann dürfen sie zu zweit nebeneinander auf der Fahrbahn fahren.
Straßenverkehrsordnung
Polizei und Presse überfordert
In Deutschland organisiert sich die Critical Mass in etwa 120 Städten. Doch trotz diese Erfolgs haben Polizei und Presse das Prinzip dieser Aktionsform nicht verstanden. Die Critical Mass ist nur ein Event, bei dem sich Leute treffen, um gemeinsam durch die Innenstädte zu radeln. Die Critical Mass muss nicht angemeldet werden und sie verstößt auch nicht gegen die Straßenverkehrsordnung. Die Critical Mass ist keine Demo.
Critical Mass – wie lange noch?
Ziel der Critical Mass ist es, die Critical Mass überflüssig zu machen – so wie in Kopenhagen, wo die Radfahrerinnen und Radfahrer schon jetzt in der Mehrheit sind.
Sie fahren ohne Verabredung mit dem Rad in die Schule, zur Arbeit, zum Bäcker und in die Oper. Was in Deutschland als Critical Mass bezeichnet wird, ist in Kopenhagen der ganz normale Verkehr. Die Critical Mass ist nur eine temporäre Aktionsform für den Übergang von der Auto- zur Fahrradstadt.